Die Geschichte von Roquemaure : Das Erbe der Côtes du Rhône
Der Ursprung der Côtes-du-Rhône
Die geographisch günstige Lage von Roquemaure, am rechten Ufer der Rhône, hat zu dem Aufschwung seines Hafens beigetragen. Seit dem Mittelalter, durch die Qualität seiner Weine bekannt wurde er wohl der wichtigste Hafen der Côte-du-Rhône. Durch Erlass des Königlichen Rates im Jahre 1737, wurde es erforderlich, dass alle Weinfässer der Côte-du-Rhône durch die Buchstaben „CDR“ erkennbar waren. Die Böden der Fässer wurden mit Angaben über Jahrgang und Ernteort gebrandmarkt. Dies waren die Prämissen der Geburt der Bezeichnung „Appellation Côtes du Rhône“. Somit ist Roquemaure die historische Wiege der Côtes du Rhône.
Nach der Einfuhr von amerikanischen Reben durch ansässige Winzer im Jahre 1884 wurde stellte man fest, dass einige Rebstöcke abstarben und an einer bisher unbekannten Krankheit litten. Man nannte diese Krankheit „die Flecken von Roquemaure“. Innerhalb von zehn Jahren waren alle französischen Weinberge zerstört. Die Reben aus Amerika waren Träger von Rebläusen „Phylloxera vastatrix“, die die Wurzeln der Weinstöcke angriffen und somit deren Absterben verursachten.
“Weinberge reich an Geschichte”
1937 Gründung der AOC: Côtes-du-Rhône
Im Jahr 1868 kehrte Maximilian Pichaud, Besitzer des Chateau Clary, aus Rom mit den Reliquien des heiligen Valentins zurück. Er hatte die Hoffnung damit die Reben von der Plage die sie befallen hatte befreien zu können. Man organisierte eine Prozession um diese Reliquien in die Kirche von Roquemaure zu bringen. Dort sind sie heute noch. Was aber wirklich die Weinberge rettete war die Veredelung der Reben, (Pfropfentechnik) in dem man eine europäische Rebe mit einer amerikanischen Wurzel verbannt. Die durch diese Technik gewonnenen Reben waren resistent gegen die Reblaus und gleichzeitig zur Herstellung von Qualitätsweinen geeignet. Die Wiedergeburt der Weinberge des Rhônetals durch die Pfropfentechnik führte 1937 zur Schaffung der geschützten Ursprungsbezeichnung „Côtes du Rhône“.
Durch dieses Erbe gestärkt vereint unser Winzergenossenschaft, die 1922 gegründet wurde, heute 60 Winzer die diese althergebrachte Tradition weiterführen und doch moderne Weinerstellungsmethoden verwenden. Alle zwei Jahre verkleidet sich das Dorf mit den Kostümen der Vorfahren und feiert am 14 Februar den heiligen Valentin.